Grenzen setzen - Mit fairem Hundetraining vereinbar?

"Du musst dich auch mal durchsetzen, sonst tanzt er dir nur noch auf der Nase herum."

Jeder der mit einem Hund zusammenlebt, hat in irgendeiner Form Regeln aufgestellt. Sonst wäre ein Zusammenleben nicht möglich. Jeder der seinem Hund in bestimmten Bereichen vorgibt wie er sich am besten zu verhalten hat, setzt Grenzen.

Angenommen ich möchte mir ein Salamibrötchen machen. Dafür lege ich Salami auf den Tisch und mein Hund findet diese genauso lecker wie ich. Nun möchte ich aber nicht, dass er sich einfach die Salami nimmt.

Faires Hundetraining bedeutet klare Kommunikation

Was hat das mit fairem Hundetraining zu tun, wenn ich meinem Hund an dieser Stelle eine Grenze setze? Es ist die Frage auf welche Weise ich dies tue. Ich kann darauf warten, dass die Nase meines Hundes immer länger wird, um dann „NEIN“ zu brüllen und ihn zuverscheuchen. Ich kann ihn aber auch schon bevor er ins Fehlverhalten rutscht auf seine Decke schicken. Besser ist es, wenn ich nicht darauf warte, dass mein Hund ein Verhalten zeigt, das mir nicht gefällt um ihn dafür zu bestrafen. Sondern ich handle vorausschauend, plane und handle dann konsequent im Interesse aller Beteiligten.

Wir trainieren für den Alltag, damit unser Zusammenleben entspannter ist

Ich habe immer die Wahl auf welches Verhalten ich mich konzentrieren möchte. Schaue ich auf das Verhalten meines Hundes, was mich stört, was er vielleicht auch noch gar nicht in dieser Situation umsetzen kann, oder auf das was er schon kann und gut macht. Dieser Blickwinkel ist sehr wichtig, weil er sehr bestimmend dafür ist, wie ich mit meinem Hund im Alltag lebe und trainiere. Grenzen lassen sich auch darüber definieren, dass der Hund lernt, welches Verhalten in welcher Situation erwünscht ist. Wir trainieren für den Alltag, damit unser Zusammenleben mit unserem Hund entspannter ist. Dafür müssen wir jedoch wissen was uns wichtig ist und wie das Zusammenleben mit unserem Hund überhaupt aussehen soll.

Übernimm Verantwortung

Als ich mich mit einer Frau über Erziehung unterhielt, erzählte sie mir folgendes Beispiel:

Stell dir vor, du befindest dich in einem stockdunklen Raum. Du streckst deine Arme aus und tastest dich Schritt für Schritt vor, bis du eine Wand erreichst. Du tastest diese von oben nach unten und zur Seite ab. An dieser Wand läufst du nun den kompletten Raum ab. Du kannst dich so gut orientieren und findest dich gut im Raum zurecht.

Nun bist du in einem anderen düsteren Raum. Auch hier tastest du dich langsam vor. Du spürst eine Wand, aber diese bewegt sich. Du versuchst dich weiter an der Wand voranzutasten, aber diese verrückt immer wieder.

In welchem Raum würdest du dich sicherer fühlen?

Die Wände stehen für Grenzen. Grenzen geben Orientierung und einen Rahmen vor. Regeln geben halt. Wenn ich keine Führung übernehme fehlt es meinem Hund in vielen Lebenslagen an Halt und er verspürt einen Mangel an sozialer Sicherheit.

Angenommen mein Hund würde mal aufs Sofa dürfen und an Tagen an denen ich schlecht drauf bin nicht. Da schupse ich ihn dann grob runter und fahre ihn barsch an. Das würde meinen Hund verwirren und verunsichern.

 

Faires Hundetraining für euren Alltag

Regeln und Grenzen haben meiner Meinung nach nichts mit Härte oder Machtspielchen zu tun. Ich muss dafür nicht Schreien oder diese mit Gewalt durchsetzen. Sondern ich muss Klar und Konsequent sein. Mein Hund muss diese Regeln verstehen und umsetzen können. Wenn mein Hund sonst immer auf meinen Rückruf zu mir kommt, aber sobald etwas spannenderes in Sichtweite ist, kommt er nicht, hat das nichts mit mir als Person oder dem Testen von Grenzen zu tun. Das zeigt mir nur, dass ich den Rückruf nicht genügend mit Ablenkungen und an verschiedenen Orten geübt habe

Deshalb frage dich immer: „Wurde das erwünschte Verhalten ausreichend trainiert, in verschiedenen Situationen und zu unterschiedlichen Zeiten, so dass dein Hund das Verhalten in genau dieser Situation umsetzen kann?“

Faires Hundetraining in Gaiberg, Bammental, Leimen und Umgebung

Es ist gut, wenn wir Regeln haben, die der Hund verstehen und befolgen kann. Es sollten sich auch alle Familienmitglieder damit wohl fühlen. Das gibt dem Hund Sicherheit und Vertrauen. Dafür braucht er unsere Richtungsvorgabe, denn ohne diese wird er von alleine nicht den Weg finden.